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Bürgermeister tanzt auf Bogen von Liebrighausen
oder
Freie Fahrt für Helmut Strunkheit
Battenberg, 16. September 2003
Seit rund einem Jahr können Hobby-Radfahrer nun die Fahrradbrücke zwischen dem Auhammer und Dodenau nutzen. Seit dieser Zeit reißen die positiven Meldungen in der heimischen Presse über diese Ederüberführung nicht ab.
Schon im zeitigen Frühjahr 2003 wurde über die hohe Frequentierung der Brücke im Battenberger Anzeigenblatt berichtet. Hier waren es nicht die Fahrradfahrer, die in unseren Breiten im Winter nicht so oft im Freien zu finden sind, sondern die Wanderer, die für die hohe Auslastung der neuen Brücke sorgen sollten.
Anfang September 2003 wurde dann nachgelegt. Bürgermeister Heinfried Horsel tanzte mit der Gymnastik-Gruppe Dodenau auf der Brücke über der Eder. HNA und FZ berichteten darüber und der Bogen wurde so wieder positiv hervorgehoben.
Etwas differenzierter als die heimische Presse sieht der hoffnungsvolle Battenberger Christdemokrat Christian Klein die Angelegenheit. Der Stadtverordnete bemängelt offen die Folgekosten des Bogens : Der verchromte Bogen soll jährlich einmal einen Anstrich erhalten !
Hintergrund ist ein ökologischer. Durch den Anstrich sollen die Vögel nicht geblendet werden!
Grund genug für die Battenberger Bären die Angelegenheit etwas genauer zu betrachten.
Eine nicht repräsentative Erhebung :
1. Benutzungsfrequenz
Spätsommer 2003, Angfang September.
Wetter: herrlichster Sonnenschein.
4 Fahradfahrer nutzten sie in eine Richtung
4 Fahrradfahrer überquerten sie in beide Richtungen
Keine Wander- oder Gymnastikgruppen
8 Personen nutzten die Brücke in 90 Minuten mit insgesamt 12 Überquerungen. Das entspricht :
0,13 Überquerungen pro Minute oder
8,00 Überquerungen pro Stunde.
2. Blendeffekte
Anflug Bogen aus Südsüdost
Uhrzeit : 11:00 Uhr
Sonneneinstrahlung intensiv
Blendefekte : keine erkennbaren.
Glück hatte Helmut Strunkheit er konnte die Brücke ohne Gegenverkehr oder Störungen durch Wander- oder Gymnastikgruppen überqueren und somit den herrlichen Tag sowie die reizvolle Landschaft in vollen Zügen geniessen.
Nun welche Erkenntnisse können wir aus diesen Erhebungen ziehen ?
Genauso viel oder wenig wie aus den schönen Medienberichten rund um den Bogen.
Die harten Fakten, die negativ wirken könnten, werden eher nicht kommuniziert. Dafür aber unwesentliche Ereignisse marketingmäßig verkauft.
Und seien wir ehrlich als sogenannte mündige Bürger : Eigentlich wollen wir bei einem solchem Bauwerk auch gar keine negativen Aspekte hören. Das es mit Kosten verbunden ist, für die weder auf Kommunaler- noch auf Landes- oder Bundesebene Mittel vorhanden sind, stört nur den Gesamteindruck.
Und der Mühe uns unterziehen, sich mit der Sachlage vertraut zu machen, wollen wir auch nicht. Zumal er auch wirklich schön ist, der Ederbogen um den Battenberger Eisenberg und sein Ableger, der Bogen von Liebrighausen.
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